Im Winter
Im Winter
Und wieder singen schon draußen
Die Klagen der Glocken…
Zwischen uns sind einige Straßen
Und ein paar Worte!
Die Stadt träumt in der Dunkelheit,
Der Mond ist wie silberner Schmelz,
Der Schnee bedeckt mit Sternen
Deinen Kragen aus Pelz .
Ob dich die Erinnerung kränkt?
Wie lange schmerzen die Wunden?
Dich reizt ein strahlender Blick -
Verlockendes Wunder.
Für das Herz ist wichtiger es,
Als die Weisheit der Bücher, der Bilder.
Von dem Rauhreif werden ganz weiß
Die Pfeile der Wimpern…
Und wieder schweigen schon draußen
Ohne Kräfte die Glocken.
Zwischen uns sind einige Straßen
Und ein paar Worte!
Der klare Mond kommt nach unten
In die Seele des Dichters mit Fragen,
Fällt der Schnee auf deinen
Flauschigen Kragen.
(M. Zwetajewa, 1910)
Зимой
Снова поют за стенами
Жалобы колоколов...
Несколько улиц меж нами,
Несколько слов!
Город во мгле засыпает,
Серп серебристый возник,
Звёздами снег осыпает
Твой воротник.
Ранят ли прошлого зовы?
Долго ли раны болят?
Дразнит заманчиво - новый
Блещущий взгляд.
Сердцу он (карий иль синий)
Мудрых важнее страниц!
Белыми делает иней
Стрелы ресниц...
Смолкли без сил за стенами
Жалобы колоколов.
Несколько улиц меж нами,
Несколько слов!
Месяц склоняется чистый
В души поэтов и книг,
Сыплется снег на пушистый
Твой воротник.
(М. Цветаева, 1910)